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Wiener Staatsballett
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Version française |
21. September 2011 : Marie-Antoinette in der Volksoper
23. September 2011 : Balanchine & Robbins in der Staatsoper
Marie-Antoinette (chor. Patrick de Bana)
Das
Wiener Staatsballett eröffnete die Saison 2011/12, die zweite
unter der Direktion Manuel Legris, mit einer Repertoirevorstellung von Marie-Antoinette in der Volksoper und einem neu zusammengestellten Balanchine & Robbins-Abend in der Staatsoper.
Marie-Antoinette
zur Musik von Wolfang Amadeus Mozart, Antonio Vivaldi und anderen, ist
die erste abendfüllende Kreation des deutsch-nigerianischen
Choreographen Patrick de Bana. Die Uraufführung fand im November
vergangenen Jahres in der Volksoper, dem kleineren der beiden Wiener
Opernhäuser, statt und wurde damals vom Publikum insgesamt
freundlich aufgenommen, wenngleich es auch vereinzelte Buhrufe gab, die
dann aber wieder durch „Bravos“ treuer Unterstützer
der Ballettdirektion relativiert wurden.
Patrick de Bana konzentriert sich in dem Werk weniger auf die
historischen Ereignisse, als auf die Seelenzustände der
„Frau“ Marie-Antoinette (Olga Esina). Dazu führt er
auch die nicht realen Figuren „Schicksal“ und
„Schatten der Marie-Antoinette“ ein, die von Kirill
Kourlaev und Elisabeth Golibina interpretiert wurden.
Die ästhetischen, teilweise leicht transparenten Kostüme
stammen von der Pariser Danseuse Etoile Agnès Letestu, die schon
im Jänner 2009 im Rahmen des Programms „Carte blanche
à Agnès Letestu“ in Poissy mit Patrick de Bana den
Pas de deux Marie-Antoinette, die Vorstufe der abendfüllenden Kreation für Wien, getanzt hatte.
Patrick de Banas Zusammenarbeit mit Manuel Legris hatte aber schon
einige Zeit davor mit dem Solo „The Picture of…“ zur
Musik von Henry Purcell begonnen, das im Dezember 2008 anlässlich
einer Weihnachtsgala in Tokio präsentiert wurde. Den Kontakten des
Wiener Ballettdirektors ist es wohl auch zu verdanken, dass
„Marie-Antoinette“ nun nach Versailles eingeladen wurde und
dort vom 3. - 5. November 2011 in der Opéra Royal zu sehen sein
wird.
Roman Lazik und Olga Esina in Stravinsky Violin Concerto (chor. George Balanchine)
Der Balanchine & Robbins-Abend in der Staatsoper bestand aus den
bereits in der vergangenen Spielzeit gezeigten Stücken Glass
Pieces, In the Night, Thema und Variationen sowie als Premiere
Balanchines Violin Concerto. Stravinskys extrem schwierig zu tanzende
Musik und die ungewöhnliche Choreographie waren eine deutliche
Herausforderung für die Kompanie.
Die Ersten Solotänzerinnen Nina Poláková und Olga
Esina sind beide von Natur aus mit perfekten Beinen für den
klassischen Tanz ausgestattet und entsprechen allein schon durch ihre
Physiognomie dem Bild der Balanchine-Ballerina.
Nina Polàkovà und Mihail Sosnovschi in Stravinsky Violin Concerto (chor. George Balanchine)
Roman Lazik, der zwei Tage zuvor noch Ludwig XVI verkörpert hatte,
und Mihail Sosnovschi mit feinem Epaulement und schöner Linie,
zeigten sich in guter Form und schienen – wie auch das
Herrencorps - vor allem im 4. Satz mit seiner an den Charaktertanz
angelehnten Choreographie in ihrem Element zu sein.
Thema und Variationen
in der Ausstattung von Christian Lacroix mit dem Solistenpaar Liudmila
Konovalova und Denys Cherevychko bildete dann den Abschluss des Abends.
Denys Cherevychko ist wohl der Tänzer, der seit Manuel Legris
Amtsantritt die größten Fortschritte gemacht hat und sich im
letzten Jahr von der talentierten Nachwuchshoffnung zum sichersten
Techniker der Kompanie entwickelt hat. Seine Partnerin Liudmila
Konovalva, ausgebildet an der Moskauer Bolschoi-Akademie, ist
prädestiniert für diese Hommage an das zaristische Ballett
und sicher ein Gewinn für das Wiener Ensemble, dem sie erst seit
einem Jahr angehört.
Weniger erfreulich ist leider insgesamt, vor allem aber im Damen Corps
de ballet, die Tendenz zu eckigen Armhaltungen und steifen,
angespannten Oberkörpern, die unter der Direktion Gyula
Harangozó so nicht zu sehen waren und vermutlich auf den Wechsel
bei den Ballettmeisterinnen zurückzuführen sind. Bleibt nur zu hoffen, dass Manuel Legris neben seinen administrativen
Aufgaben noch genügen Zeit findet, selbst im Ballettsaal mit allen
Tänzerinnen und Tänzern zu arbeiten, um seine Technik,
Musikalität und Bewegungsqualität an sie weiterzugeben und
dadurch das künstlerische Niveau zu gewährleisten, das man
von seiner Kompanie erwartet.
Gabriele Steidler © 2011, Dansomanie
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Roman Lazik und Olga Esina in Stravinsky Violin Concerto (chor. George Balanchine)
Marie-Antoinette
Choreographie : Patrick de Bana
Musik : Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi,
Le Chevalier de Saint-Georges, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Christian Bach,
Jean-Philippe Rameau, Jean-Fery Rebel, Luis Miguel Cobo
Bühnenbild : Marcelo Pacheco, Alberto Esteban
Kostüme : Agnès Letestu
Licht : James Angot
Marie-Antoinette – Olga Esina
Ludwig XVI. – Roman Lazik
Madame Elisabeth – Ketevan Papaya
Das Schicksal – Kirill Kourlaev
Schatten der Marie-Antoinette – Elisabeth Golibina
Maria Theresia – Dagmar Kronberger
Ludwig XV. – Christoph Wenzel
Wiener Staatsballett
Musik vom Tonband
Mittwoch, den 21. September 2011, 19.00 Uhr, Wiener Volksoper
Glass Pieces
Choreographie : Jerome Robbins
Musik : Philp Glass
Bühnenbild : Jerome Robbins, Ronald Bates
Kostüme : Ben Benson
Licht : Ronald Bates
Mit : Kiyoka Hashimoto, Masayu Kimoto,
Ioanna Avraarn, Shane A. Wuerthner,
Reina Sawai , AJexandru Tcacenco,
Maria Yakovleva - Kirill Kourlaev
In The Night
Choreographie : Jerome Robbins
Musik : Frédéric Chopin
Bühnenbild : Jerome Robbins, Ronald Bates
Kostüme : Anthony Dowell
Licht : Jennifer Tipton
Mit : Natalie Kusch, Andrey Teterin,
Olga Esina, Roman Lazik
Irina Tsymbal,Vladimir Shishov
Stravinsky Violin Concerto
Choreographie : George Balanchine
Musik : Igor Stravinsky
Licht : Ronald Bates
Mit : Olga Esina, Nina Polàkovà
Roman Lazik, Mihail Sosnovschi
Theme and Variations
Choreographie : George Balanchine
Musik : Peter Iljitsch Tschaikowski,
Kostüme : Christian Lacroix
Mit : Liudmila Konovalova, Denys Cherevychko
Wiener Staatsballett
Igor Zapravdin, Klavier
Rainer Honeck, Solovioline
Orchester der Wiener Staatsoper, Dirigent Ernst-Peter Lassen
Freitag, den 23. September 2011, 19.00 Uhr, Wiener Staatsoper
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