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Wiener Staatsballett
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28. Juni 2011 : Nurejew-Gala an der Staatsoper
Manuel Legris und das Wiener Staatsballett
Unter
großer medialer Beachtung fand am 28. Juni die erste der
jährlichen Nurejew-Galas statt, deren einziger Schwachpunkt die
Dauer von vier Stunden war. Zwar kam während des
abwechslungsreichen, geschmackvollen Programms kaum Langeweile
auf, aber leider blieben nach der zweiten Pause auf Grund der
fortgeschrittenen Stunde viele Sitzplätze leer. Besonders schade
war das vor allem deswegen, weil der dritte Teil wohl der aufregendste
des Abends war. Es gab nämlich ein Wiedersehen mit der schon seit
12 Jahren nicht mehr gespielten Raymonda,
die – wenn man den Gerüchten glauben darf - bald wieder auf
dem Spielplan der Staatsoper stehen soll. Der bei der Gala gezeigte Pas
de six aus dem 2. Akt war jedenfalls eine gute Gelegenheit für die
Tänzer, sich Nurejews extrem schwierige und komplizierte
Choreographie anzueignen. Noch nicht ganz perfekte, aber ansprechende
Leistungen boten nicht nur „Raymonda“ Maria Yakovleva und
„Abderachman“ Gregor Hatala, sondern auch Karina
Sarkissova und Alena Klochkova als Clémence bzw. Henriette und
Alexandru Tcacenco und Shane Wuerthner als Bernard und Béranger.
Maria Yakovleva (Raymonda), Gregor Hatala (Abderachman), Karina Sarkissova (Clémence)
Alena Klochkova (Henriette), Alexandru Tcacenco (Bernard), Shane A. Wuerthner (Béranger)
Für den darauffolgenden Pas de deux aus Manon hatte Manuel Legris
Nina Poláková als Partnerin ausgewählt. Die Rolle
nicht mit einem Gast sondern mit einer Tänzerin aus dem Ensemble
zu besetzen, war eine sympathische Geste gegenüber der Kompanie
und wurde auch als solche aufgenommen. Man
spürte deutlich Nina Polákovás Freude darüber,
mit ihrem Direktor auftreten zu dürfen und auch dieser schien die
Lust am Tanzen noch nicht verloren zu haben.
Im abschließenden Grand Pas aus Don Quichotte
sorgten Liudmila Konovalova und Denys Cherevychko mit ihrer virtuosen
Darbietung dafür, dass die Aufmerksamkeit der Zuschauer bis zu
allerletzt wachgehalten wurde. Leider wird der Publikumshit Don
Quichotte (mit einer Auslastung von 99.9%) im nächsten Jahr nur
fünf Mal zu sehen sein.
Olga Esina u. Kirill Kourlaev in Notre-Dame de Paris (Choreographie : Roland Petit)
Höhepunkte der ersten beiden Teile waren sicherlich der Pas de
deux aus „Le Corsaire“ mit den Gastsolisten Barbora
Kohoutková und Semyon Chudin sowie der Pas d‘action aus
Schwanensee mit Liudmila Konovalova, Semyon Chudin und Eno Peci. Dieser
Pas de trois aus dem dritten Akt war dem Großteil des Publikums
wohl noch nicht bekannt, da in Wien die legendäre, 1964
eigens für die Staatsoper entstandene Fassung gezeigt wird, die
von den Österreichern als Nationalheiligtum angesehen wird.
Liudmila Konavalova hatte das Glück, im Originalkostüm von
Nicholas Georgiadis tanzen zu dürfen, während Semyon Chudin
als Siegfried das eher bäuerlich wirkende Kostüm von Jordi
Roig, der die Wiederaufnahme 1996 ausgestattet hatte, trug.
Im Anschluss an die Vorstellung gab Manuel Legris die Avancements von
Nina Poláková und Liudmila Konovalova zu Ersten
Solotänzerinnen bekannt, Natalie Kusch wurde zur
Solotänzerin, Franziska Wallner-Hollinek und Alena Klochkova zu
Halbsolistinnen ernannt. Die von vielen erwartete Beförderung von
Davide Dato zum Halbsolisten blieb allerdings aus, was sehr
überraschend war, hatte doch der junge Tänzer im Pas de six
aus Napoli wieder einmal mit Charme und starker
Bühnenpräsenz überzeugt.
Manuel Legris u. Nina Poláková in Manon (Choreographie : Kenneth MacMiallan)
Diese erste, restlos ausverkaufte Nurejew-Gala war auf jeden Fall ein
großer Erfolg für die Kompanie und ein weiterer Schritt,
Rudolf Nurejew, der ja österreichischer Staatsbürger und dem
Haus über Jahrzehnte auf das Engste verbunden war, wieder den ihm
gebührenden Platz an der Wiener Staatsoper einzuräumen.
Gabriele Steidler © 2011, Dansomanie
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Teil 1
Napoli, Pas de six
Choreographie : Rudolf Nurejew nach August Bournonville
Mit : Maria Alati, Ionna Avraam, Marta Drastikova, Rui Tamai, Davide Dato, Dumitru Taran
Paquita, Pas de deux
Choreographie : Pierre Lacotte nach Edouard Deldevez
Mit : Natalie Kusch, Andrey Teterin
Before Nightfall, 2. Satz
Choreographie : Niels Christe
Mit : Nina Polákovà , Mihail Sosnovschi
Arepo, Solo
Choreographie : Maurice Béjart
Mit : Eno Peci
The Vertiginous Thrill of Exactitude
Choreographie : William Forsythe
Mit : Elisabeth Golibina, Franziska Wallner-Hollinek, Kiyoka Hashimoto,
Masayu Kimoto, Denys Cherevychko
Notre-Dame de Paris, Pas de deux
Choreographie : Roland Petit
Mit : Olga Esina, Kirill Kourlaev
Schwanensee, Pas d'Action
Choreographie : Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Mit : Liudmila Konovalova (Odile), Semyon Chudin (Siegfried), Eno Peci (Rotbart)
Teil 2
Bach-Suite III
Choreographie : John Neumeier
Mit : Olga Esina, Kirill Kourlaev
Le Corsaire, Pas de deux
Choreographie : Alexander Tschekrygin u.Wachtang Tschabukiani nach Marius Petipa
Mit : Barbora Kohoutková, Semyon Chudin
In The Night
Choreographie : Jerome Robbins
Mit : Maria Yakovleva, Masayu Kimoto
Liudmila Konovalova, Roman Lazik
Nina Polakova, Manuel Legris
Teil 3
Raymonda, Pas de six
Choreographie : Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Mit : Maria Yakovleva (Raymonda), Gregor Hatala (Abderachman), Karina Sarkissova (Clémence)
Alena Klochkova (Henriette), Alexandru Tcacenco (Bernard), Shane A. Wuerthner (Béranger)
Manon, Pas de deux
Choreographie : Kenneth MacMillan
Mit : Nina Poláková, Manuel Legris
Don Quixote, Fandango u. Grand Pas
Choreographie : Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Mit : Nina Poláková, Manuel Legris
Wiener Staatsballett
Igor Zapravdin, Klavier
Orchester der Wiener Staatsoper, Dirigent : Vello Pähn
28. Juni 2011, 19.00 Uhr, Wiener Staatsoper
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